Sarah ist 38 Jahre alt und lebt mit ihrer Familie auf Mallorca. Dort hat sie ihr eigenes Unternehmen „Mothers for Tomorrow“ aufgebaut und bietet ein ortsunabhängiges Mentoring-Programm für Mütter an, die sich selbst verloren haben. Aufgewachsen ist Sarah in einem kleinen Dorf in Mittelhessen, wo sie mit einem sehr traditionellen Familienbild und mit drei Geschwistern groß wurde. Sie sehnte sich immer nach mehr Weite und Perspektive. Nach dem Abitur studierte Sarah Sprach- und Kommunikationswissenschaften und nutzte die Chance eines Auslandssemesters in Spanien. Es fühlte sich für sie wie eine Befreiung aus den starren und alten Denkmustern ihrer Jugend an. Nach dem erfolgreichen Bachelorabschluss absolvierte sie noch den Master in Linguistik und Spanisch.
Ihr beruflicher Weg begann nach dem Studium in einer PR-Agentur, doch stellte sie schnell fest, dass diese Branche nicht den eigenen Vorstellungen entsprach. Durch den Tod ihres Opas, zu dem Sarah ein sehr gutes und inniges Verhältnis hatte, begann sie sich nicht nur mit dem Thema Tod auseinanderzusetzen, sondern fragte sich auch, was sie in ihrem Leben erreichen wollte. Daraufhin wechselte Sarah zu einer Werbeagentur, wo sie 2 Jahre lang als Projektmanagerin tätig war und ihr Talent einsetzen konnte. Dabei ging es um die Realisierung von passgenauen Designlösungen. Im Anschluss erhielt sie das Angebot, die Marketingabteilung einer Bau- und Immobilienfirma als Leiterin zu übernehmen. In den 9 Jahren führte sie ein Team aus Müttern und war verantwortlich für die Themen Marketing, Branding, Recruiting und Personalentwicklung. Das Unternehmen legte viel Wert auf einen guten Umgang mit seinen Mitarbeiter*innen und der einzelne Mensch stand im Fokus und wurde respektiert. Sie fühlte sich wertgeschätzt und die Arbeit beflügelte sie. Nach einiger Zeit erhielt Sarah sogar eine Führungsposition und sie erkannte, wie sehr ihr die Arbeit als Führungskraft lag.
Mit ihrer ersten Schwangerschaft begann sich die berufliche Situation für Sarah zu ändern. Aufgrund einer Risikoschwangerschaft musste sie bereits sehr früh pausieren und konnte nicht mehr arbeiten. Nach ihrer Elternzeit war ihre Führungsposition an die Vorgabe gebunden, mindestens 80 % zu arbeiten. Sarah wollte ihre Position nicht aufgeben und stimmte den Bedingungen ihres Arbeitgebers zu. Doch mit ihrem begrenzten Zeitrahmen am Nachmittag wurde das Arbeitspensum enger. Fehlende Gleichstellung und die Auswirkungen der Mutterschaft wurden für Sarah ein wichtiges Thema und sie erkannte die Auswirkungen und die Ungerechtigkeit, mit der viele Mütter zu kämpfen hatten.
In der zweiten Schwangerschaft setzte die Coronapandemie ein und Sarah saß mit zwei kleinen Kindern im Lockdown fest. Eine Zeit der Reflexion begann und sie hinterfragte ihr ganzes Leben. Sie wollte immer eine Familie, aber sie wollte sich nicht selber aufgeben. In dieser Zeit fühlte sie sich vom Leben ausgebremst. Auch sah sie die Schwierigkeiten ihres Mannes, der ursprünglich aus Kuba stammte und in Deutschland nie wirklich Zuhause war. Mit der Öffnung der Grenzen nach dem Ende der Pandemie, beschlossen Sarah und ihre Familie nach Mallorca auszuwandern. Im Dezember 2021 begann ihr neues Leben auf der beliebten spanischen Insel. Der Anfang gestaltete sich durch bürokratische Hürden nicht ganz einfach und es folgte für Sarah eine
eigene Identitätskrise. Sie musste sich mit sich selber und außerhalb der Rolle als Mutter auseinandersetzen. So entstand die Idee, im Bereich Mentoring tätig zu werden. Sie wusste, dass sie andere Menschen führen und die jeweiligen Stärken entdecken konnte. Mit der Zeit entwickelte sie ein Weiterbildungsprogramm, um Mütter stärker zu machen und ihnen zu zeigen, dass sie an sich selber glauben können. Ein Mentoring Programm, dass Mütter wieder zu ihrer inneren Stärke führt und hilft, ihren Selbstwert wieder zu entdecken. In einem 1:1 Mentoring holt sie die Frauen genau da ab, wo sie sich gerade in ihrem Leben befinden.
Wenn Sarah an die Unterschiede zwischen Deutschland und Spanien denkt, dann geht es nicht nur um das Wetter, sondern auch um eine ganz andere Mentalität. Sie erlebt das spanische Leben als deutlich entspannter. In den Kitas und Vorschulen erhalten die Erzieherinnen eine große Wertschätzung für ihre Arbeit. Die finanzielle staatliche Unterstützung für Eltern ist geringer als in Deutschland (z.B. kein Kindergeld, weniger Elternzeit), aber dafür haben Eltern ein großes familiäres und soziales Netzwerk, welches ihnen hilft und sie unterstützt.
Wenn ihr gerne mehr über Sarah und ihre Arbeit für Mütter bei „Mothers for Tomorrow“ erfahren möchtet, dann schaut gerne einmal auf ihrer Website vorbei: mothersfortomorrow.de