Frauenrechte in Deutschland – ein Blick in die Vergangenheit und Zukunft

Quelle: Karolina Kaboompics

Die Rechte von Frauen waren in der Vergangenheit gegenüber Männern in vielen Bereichen des Lebens immer wieder benachteiligt. Obwohl die Gleichberechtigung seit 1949 fest im Grundgesetz verankert ist, mussten Frauen in den letzten 100 Jahren viel für ihre Rechte kämpfen.  

Ein großer Meilenstein war mit Sicherheit das aktive und passive Wahlrecht. 1919 war es Frauen in Deutschland zum ersten Mal möglich selber wählen und gewählt zu werden. Doch in der Zeit des Nationalsozialismus wurde Frauen das passive Wahlrecht aberkannt und ihre Rolle als Hausfrau und Mutter definiert.

Neben dem passiven Wahlrecht wurden auch Berufs- und Bildungschancen eingeschränkt und die patriarchale Dominanz durchzusetzen. Frauen lebten in der Regel in finanzieller und sozialer Abhängigkeit vom Mann und hatten kaum noch Chancen, einen eigenen Beruf nachzugehen (Ausnahme waren z.B. Krankenschwester oder Sekretärin).

Während die große Mehrzahl an Frauen im Nationalsozialismus als Mutter möglichst viele Kinder zu Welt bringen sollte, wurden Frauen mit Behinderung oder besonderen Erbkrankheiten diskriminiert und sogar zu einer Sterilisation gezwungen.

Nach Ende des Zweiten Weltkriegs erhielten Frauen nicht nur ihr volles Wahlrecht wieder, sondern erlangten in den darauffolgenden Jahrzehnten immer mehr Rechte und Gleichberechtigung. Von der Entscheidung über das eigene Geld (1958), über die Reform des Ehe- und Familienrechts (1977) bis zu den beiden Gesetzen zur Gleichberechtigung (1980 und 1994).

Frauen haben in den letzten Jahrzehnten viel erreicht und trotzdem sind diese Errungenschaften zerbrechlich. Noch immer werden Frauen Opfer von häuslicher Gewalt bis hin zu Femiziden (Stand 05.09.24: 103 getötete Frauen!).

Eine weitere Gefahr besteht in der Radikalisierung von bestimmten Parteien. Ein Blick in das Wahlprogramm einer bestimmten Partei zeigt den Vorsatz, traditionelle Rollenbilder zu stärken und Frauen- und Familienpolitik nachhaltig rückwärtsgewandt zu verändern. Feminismus und selbst denkende und entscheidende Frauen werden als neues Feindbild gesehen und eine Frauenquote oder Gendern als Benachteiligung von Männern ausgelegt. Frauen sollen wieder zurück in ihre Rolle als Hausfrau und Mutter.

Nein, diese Alternative ist keine wählbare Alternative! Die Parallelen im Bereich Frauen- und Menschenrechte zu den 1930er und 40er Jahre erschreckend hoch. Ja, wir haben im Bereich der Frauenrechte in den letzten 100 Jahren einiges erreicht. Aber wir dürfen die Zukunft nicht aus den Augen lassen und müssen aus den Fehlern der Vergangenheit lernen.