Frauen im TV erfüllen meist folgende Voraussetzungen:
-sie sind jung
-attraktiv
-dünn
-meistens heterosexuell
Das entspricht weder dem realen Leben noch den Rollen, die Männer im TV spielen. Eine Studie der Uni Rostock aus dem Jahr 2017 (plus Fortschrittsstudie 2021) zum Thema Geschlechterdarstellung im TV zeigt das Ungleichgewicht zwischen Frauen und Männern im TV. Während sich bei den wichtigsten Kinorollen die Verteilung zwischen Frauen (47%) und Männern (53%) langsam angleicht, zeigt z.B. das Unterhaltungsprogramm einen Anteil von über 80% an Männern. Experten in Interviews und Talkshows sind überdurchschnittlich oft Männer. Frauen scheinen bei den verantwortlichen Stellen in der Programmplanung keine fachlich fundierte Meinung zu haben.
Führt eine Frau Regie oder hat das Drehbuch geschrieben, finden sich in dem Filmprojekt oder der Serie deutlich mehr weibliche Rollen. Der Alters-GAP für Filmrollen ist besonders ungerecht. Bis 35 Jahren ist die Verteilung ausgeglichen, aber ab diesem Zeitpunkt nimmt der Frauenanteil deutlich ab und wichtige Rollen werden ab 50 Jahren zu 70 % mit Männern besetzt. Frauen fehlt es an Diversität! Während Männer mit Ecken und Kanten gezeigt werden, übergewichtig und in Verbindung mit einem Beruf, sind Frauen jung, hübsch und ohne besonderen Tiefgang. Frauen müssen mehr Raum im TV erhalten und ihre Diversität sichtbar gemacht werden. Die Expertise und Einschätzungen von Frauen ist ein wichtiger Baustein, wenn wir in Interviews und Talkshows Probleme und gesellschaftliche Fragen besser analysieren wollen. Frauen machen 50% der Gesellschaft aus und dürfen nicht einfach ausgeschlossen und ihre Meinung ignoriert werden.