Als Nachkommen der Babyboomer prägte nicht nur der Übergang von der analogen zur digitalen Welt die Generation X, sondern auch die Stärkung von Frauenrechten, mehr Gleichstellung oder die Veränderung von Geschlechterrollen das Leben der Frauen, die zwischen 1965 und 1980 geboren wurden.
Ende 2022 gehörten 8,35 Millionen Frauen zur Gruppe der Generation X (Statista). Ihr tägliches Leben ist geprägt von vielen Möglichkeiten, die den Frauen vor ihnen noch nicht gegeben war, aber auch zahlreichen Herausforderungen. Schaut man sich die Altersspanne einmal genauer an, so befinden sich die jüngsten Frauen dieser Generation im Moment in einem Alter von 44 Jahren bis zu einem Alter von 59 Jahren. Beim Thema Vereinbarkeit von Beruf und Familie sind die Anforderungen an die Generation X sehr vielfältig. Während die jüngeren Frauen noch mit der Betreuung und Versorgung ihrer Kinder beschäftigt ist, sehen sich die älteren Frauen zum Teil bereits mit der Pflege von Angehörigen konfrontiert.
Wenn es um Frauen der Generation X in der Film- und TV-Branche geht, beginnt oft die Unsichtbarkeit. Nach wie vor ist die Geschlechterverteilung im Fernsehen sehr unausgeglichen. In einer Studie der Uni Rostock aus dem Jahr 2017 (plus Fortschrittsstudie 2021) konnte nachgewiesen werden, dass die Verteilung von Frauen (47 %) und Männern (53%) für wichtige Kinorollen bis zu einem Alter von 35 Jahren fast ausgeglichen ist. Doch danach sinkt der Frauenanteil deutlich und ab 50 Jahren werden Rollen zu 70% mit Männern besetzt und der kleine Rest bezieht sich auf stereotype Rollen, wie die Oma.
Nicht nur im TV, sondern auch im echten Leben scheinen viele Frauen ab 50 Jahren unsichtbar zu werden. Auch im normalen Arbeitsleben werden Frauen aufgrund ihres Alters diskriminiert. Zwar betrifft die Altersdiskriminierung laut den Zahlen der Antidiskriminierungsstelle des Bundes (2021) nur 10 % aller gemeldeten Diskriminierungsfälle, aber Frauen zwischen 45-54 Jahren sind besonders oft betroffen (Statista).
Dabei verfügen Frauen der Generation X über besondere Soft Skills aufgrund ihrer Lebenserfahrung und können diese im Berufsleben sinnvoll einsetzen. Besonders mit Blick auf den Fachkräftemangel sollte dieses große Potenzial an erfahrenen Frauen nicht ungenutzt und unterschätzt werden. Dazu gehört auch der richtige Umgang mit den Wechseljahren. Früher ein absolutes Tabuthema, über das in der Öffentlichkeit und schon gar nicht mit dem eigenen Arbeitgeber gesprochen wurde. Doch gerade aufgrund der schwierigen Situation auf dem Arbeitsmarkt gilt es, Frauen in den Wechseljahren optimal zu unterstützen und ihnen neue Möglichkeiten und Perspektiven zu geben. Dazu beigetragen haben die vielen Frauen, die mit dem Thema Wechseljahre an die Öffentlichkeit gegangen sind und damit mehr Verständnis von Gesellschaft und den Unternehmen entstanden ist.