Seit nun 1,5 Jahren interviewe ich regelmäßig Frauen (und auch ein paar Männer), die mir von ihrem Leben, ihrem Beruf/Unternehmen und ihren persönlichen Erfahrungen als Frau (Mann) in der heutigen Zeit berichten.
Ich dürfte mich mit vielen Müttern austauschen und ihre Ansichten und Erfahrungen zum Thema Gleichstellung haben sich in vielen Bereichen immer wieder wiederholt. Die Probleme beginnen bereits vor der Geburt, wenn sie ihren Arbeitgeber*in über die Schwangerschaft informieren, geht weiter über eine ungleiche Verteilung der Elternzeit, die Reduzierung der eigenen Arbeitszeit bis hin zu negativen Erfahrungen und Schwierigkeiten mit anderen Frauen/Müttern.
Immer wieder ist in meinen Interviews dieser rote Faden zu erkennen und zum Glück werden Müttern inzwischen lauter und zeigen mit deutlich mehr Nachdruck auf die Probleme und Schwierigkeiten, mit denen sie jeden Tag zu kämpfen haben. Viele der von mir interviewten Mütter fühlen sich ausgepowert und erschöpft, weil die Anforderungen und Erwartungen aus der Gesellschaft, Politik und Wirtschaft sie extrem unter Druck setzen.
Zum einen liegen strukturelle Probleme vor, wenn es z.B. um die fehlenden Betreuungsplätze, unflexible Gestaltung der Arbeitszeiten oder das Ungleichgewicht in der Wahl der Elternzeitmonate geht. Ein weiterer wichtiger Punkt betrifft auch den Umgang der Frauen untereinander. Es ist die fehlende Solidarität von manchen Frauen, die zusätzlich zu großen Schwierigkeiten führt und das Leben von Müttern unnötig erschwert. Viele Frauen erleben eine negative Einstellung in unserer Gesellschaft und teilweise auch den Unternehmen gegenüber Kindern und Familie. Zu anstrengend und unflexibel werden Kinder und Mütter wahrgenommen.
Natürlich sind meine geführten Interviews und Gespräche im Rahmen meiner Recherchearbeit für Beiträge oder Artikel in meinem Online-Magazin nicht mit einer wissenschaftlichen Studie zu vergleichen. Es sind einzelne Erfahrungen und Meinungen und doch zeigen sich immer wieder Auffälligkeiten und Erfahrungen, die viele Mütter miteinander teilen (siehe Bild).
Dies sollte uns zum Nachdenken anregen. Wenn wir Familien fördern möchten und Frauen als Fachkräfte nicht verlieren wollen, dann müssen wir auf die Stimmen der Mütter hören und bereit sein, Veränderungen zu akzeptieren und neue Wege zu gehen.