In wenigen Tagen beginnen die Olympischen Spiele in Paris und werden in vielerlei Hinsicht ganz besonders werden. Zum ersten Mal in der Geschichte nehmen gleich viele Frauen wie Männer an den Spielen teil. Diese 50/50-Quote ist ein Meilenstein beim Thema Gleichstellung im Spitzensport. Bereits seit 2022 stellen Frauen die Hälfte der Mitglieder der IOC-Kommission.
Aber beginnen wir erst einmal ganz von vorne. Ebenfalls in Paris, im Jahr 1900, dürften die ersten Frauen an Olympischen Spielen teilnehmen. Insgesamt stellten Frauen 2,2 % der Teilnehmerinnen und dürften in den Sportarten Golf, Segeln, Krocket und Tennis um Medaillen kämpfen. In den darauffolgenden Jahren stieg der Frauenanteil langsam auf 10,5 % (1952, Helsinki), 20,7 % (1976, Montreal), 38,2 % (2000, Sydney) und schließlich 48,7 % vor drei Jahren in Tokio (Statista, 2024).
Zu den erfolgreichsten Olympiateilnehmerinnen zählen übrigens die deutsche Dressurreiterin Isabell Werth (7 x Gold), die deutsche Kanutin Birgit Fischer (8 x Gold) und die sowjetische Turnerin Larissa Latynina (9 x Gold). Die erste Frau, die eine Medaille gewonnen hat war die schweizerisch-amerikanische Seglerin Helene de Pourtales (1900).
Noch immer kämpfen viele Spitzensportlerinnen, im Vergleich zu ihren männlichen Kollegen, mit ungleicher Bezahlung und weniger Sichtbarkeit. Laut den Daten des Global Sports Salaries Survey von 2017 verdienten in den weltweit 12 bestbezahlten Sportligen die Männer jährlich zusammen 20,4 Milliarden US-Dollar, während es bei den Frauen gerade einmal 68,6 Millionen US-Dollar waren.
Die Olympischen Spiele in Paris sind mit ihrer paritätischen Aufteilung eine gute Möglichkeit für mehr Gleichstellung im Spitzensport. Auch in diesem Jahr wird die Fahne bei der Eröffnungsfeier wieder zusammen von einer Frau und einem Mann getragen. Als Team und Repräsentanten von allen Sportlerinnen und Sportlern!