Die Wechseljahre der Frau waren lange Zeit ein absolutes Tabuthema. In der Öffentlichkeit wurde kaum darüber gesprochen. Die berühmten Hitzewallungen waren das oft einzige, gesellschaftlich akzeptierte Symptom dieser Lebensphase und mit vielen weiteren Beschwerden mussten Frauen für sich alleine klarkommen und nach individuellen Lösungen suchen.

Zum Glück ändern sich die Zeiten und das gesellschaftliche Interesse an den Wechseljahren wächst langsam. Aber nicht nur Frauen untereinander sprechen offener über die Wechseljahre, sondern auch die Wirtschaft versteht immer öfter, wie wichtig ein gutes betriebliches Gesundheitsmanagement am Arbeitsplatz und eine offene Kommunikation für Frauen in der Menopause ist. Eine Studie der Hochschule für Wirtschaft und Recht in Berlin hat dazu 2023 über 2000 Frauen befragt. Die Ergebnisse sind sehr interessant und aufschlussreich.

Von den über 55-jährigen befragten Frauen wollten 19,4 % aufgrund von Beschwerden in den Wechseljahren früher in Rente gehen. Fast 25 % gaben an, ihre Arbeitszeit reduzieren zu müssen und bei über 30 % der befragten Frauen waren die Beschwerden so massiv, dass sie sich aus diesem Grund schon einmal krankschreiben lassen mussten. Diese Zahlen verdeutlichen, wie wichtig ein gutes Management und eine Sensibilisierung in diesem Bereich sind.

Heute findet der alljährliche Welt Menopause-Tag statt und es gilt alte Tabus aufzubrechen und Frauen zu ermutigen. Offen über diese besondere Lebensphase zu sprechen und das öffentliche Bewusstsein für das Thema Wechseljahre zu verändern. Unternehmen zu ermutigen, die Mitarbeiterinnen zu unterstützen, Verständnis zu entwickeln und betriebliche Gesundheitsmaßnahmen anzupassen. Sich Informationen und Wissen von Expertinnen und Experten zu holen und dieses auch anzuwenden.

Mehr Akzeptanz für den weiblichen Körper und den Blick auf die großartigen Möglichkeiten, dem Neubeginn nach der Menopause zu schaffen. Dies sollten wir in der Gesellschaft und den Unternehmen ermöglichen.