Flexible Arbeitszeiten – eine Möglichkeit für eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf

Pavel Danilyuk (Pexels)

Wie kann Vereinbarkeit gelingen? Diese Frage ist von großer Bedeutung in der heutigen Zeit. Familie und Beruf gut miteinander zu verbinden und sich dabei nicht selber zu verlieren, ist eine enorme Herausforderung. Das Thema ist komplex und die möglichen Lösungsansätze mitunter schwierig umsetzen, denn es fehlt an entsprechenden Voraussetzungen (z.B. genügend Erzieher(innen)) und Strukturen. Noch immer sind es vor allem Mütter, die unter der fehlenden Vereinbarkeit leiden und dafür mit ihrer physischen und psychischen Gesundheit bezahlen (Burnout), finanzielle Nachteile erleiden (finanzielle Abhängigkeit bis zur Gefahr von Altersarmut) und weniger berufliche Entwicklungsmöglichkeiten haben (wenig weibliche Führungskräfte).

Die Bertelsmann Stiftung hat eine sehr interessante Studie zum Thema „Spannungsfeld Vereinbarkeit: Arbeitszeit- und Jobpräferenzen von Menschen mit Sorgeverantwortung“ veröffentlicht (2024). Darin wurde u.a. untersucht, warum der Anteil an Frauen und Müttern in Teilzeit so hoch ist (67 % der Mütter), obwohl sie gerne mehr arbeiten würden. Gleichzeitig ist eine Tätigkeit in Vollzeit für viele Mütter und Eltern genauso unattraktiv.

Die Studie konnte zeigen, dass 45 % der befragten Frauen und Männer (insgesamt 2523 Personen) sich eine Tätigkeit mit flexiblen Arbeitszeiten ohne feste Kernzeiten wünscht. Diese variabel ausgelegten Arbeitszeiten bieten den großen Vorteil, dynamisch auf verschiedene Lebensphasen (z.B. Eltern von Baby/Kleinkind, Pflege von Angehörigen, berufsbegleitendes Studium) reagieren zu können. Wenn es um die Arbeitszeiten geht, benötigen vor allem Mütter und Eltern eine sichere Planbarkeit und Verlässlichkeit. Gleichzeitig aber auch die Möglichkeit, in Lebensphasen ohne familiäre Beanspruchung die Arbeitszeiten problemlos erhöhen zu können und nicht mit negativen Folgen für die eigenen beruflichen Ziele (Karriere) rechnen zu müssen.

Natürlich sind flexible Arbeitszeiten nicht in allen Berufsbranchen umsetzbar. Doch dort, wo es möglich ist, würde eine Anpassung für die beschäftigten Mütter und Eltern eine deutliche Entlastung mit sich bringen und gleichzeitig die Bindung zum Arbeitgeber stärken.