Sommerferien- organisatorischer Dauerstress für viele Familien und Mütter

Quelle: Karolina Kaboompics (Pexels)

Sommerferien – da denken viele Menschen an Sommer, Sonne und einen entspannten Tag mit langem Ausschlafen und tollen Aktivitäten wie z.B. der Besuch eines Schwimmbads. Es ist die Zeit der Erholung nach einem anstrengenden Schuljahr für Schülerinnen/Schüler und Lehrkräfte.

Für die meisten Familien und ganz besonders für Mütter beginnt jedoch eine sehr anstrengende und oft nervenaufreibende Zeit. Die Anzahl der Urlaubstage liegt deutlich unter der Gesamtzahl an freien Schultagen und Ferienbetreuungen und -spiele sind z.T. nur sehr begrenzt verfügbar und können schnell einige hundert Euro pro Kind kosten.

Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf wird besonders in den Sommerferien auf eine harte Probe gestellt. Betreuungsangebote müssen frühzeitig gesucht und gebucht werden und je mehr Kinder eine Familie hat, umso komplizierter gestaltet sich die Organisation. Unterschiedliche Anfangs- und Endzeiten der Betreuung an zum Teil entgegengesetzten Orten erfordern einen bis auf die Minute genau getakteten Plan, um die eigenen Kinder vor der Arbeit in die Ferienspiele zu bringen und sie rechtzeitig wieder abholen zu können.

Immer wieder gibt es kritische Stimmen, die sich für eine Verkürzung der Sommerferien aussprechen. Doch ist das wirklich die Lösung? Im Vergleich zu anderen europäischen Ländern haben wir in Deutschland relativ kurze Ferien (die meisten haben 8-13 Wochen im Sommer), aber ein viel zu geringes Angebot an vielfältigen und bezahlbaren Betreuungsangeboten.

Hier sind Politik und Wirtschaft gefragt, entsprechende Angebote mit privaten Anbietern oder Vereinen zu schaffen, um die Kinder und Jugendlichen in den Ferien sinnvoll zu beschäftigen und die Eltern zu entlasten. Auch mit Blick auf die soziale Gerechtigkeit! Angebote muss es für alle Schülerinnen und Schüler geben, egal aus welchem Elternhaus sie kommen. In verschiedene Sportarten reinschnuppern, sich ausprobieren, mit anderen Kindern und Jugendlichen zelten gehen oder interessante Workshops besuchen. Das sollte das Ziel sein!

Die Sommerferien sind wichtig und haben schon mit Blick auf die klimatische Veränderung ihre Berechtigung. Wer möchte im Hochsommer schon in einem nicht klimatisierten Klassenzimmer sitzen und neue Sprachen, Grammatik oder Formeln lernen oder unterrichten?

Aber es muss auch klar sein, dass sich Eltern (in den meisten Fällen sind es vor allem Mütter) nicht zerteilen können und die Betreuung und Beschäftigung der eigenen Kinder in den Ferien sichergestellt ist. In einem breiten Angebot für einkommensschwache

Haushalte bis zur Förderung in speziellen Sprach- oder Sportcamps. Damit für alle Kinder und Familien ein passendes Angebot zu finden ist.

Das sollten uns Familien, die eigenen Angestellten und die nächste Generation wert sein.