Simone (44 J.), Rita (63 J.) und Ligia (40 J.) kommen aus München und setzen sich gemeinsam im SDS Institut für die mentale Gesundheit von BIPoC Frauen und Mädchen ein. BIPoC steht für Black and People of Color und ist eine Selbstbezeichnung für alle Personen, die aufgrund ihrer schwarzen oder indigenen Identität rassistisch diskriminiert werden. Mit ihrem Institut wollen die drei Frauen anderen BIPoC Frauen und Mädchen helfen, aufklären und sie unterstützen.
Rita ist vor 43 Jahren von Brasilien nach Deutschland gekommen und arbeitet als Pädagogin sehr viel mit Migrantinnen. Sie hat ein Buch über das Leben von Migrantinnen geschrieben und weiß aus eigener Erfahrung, wie schwer es ist, ein Teil einer fremden Gesellschaft zu werden. Ligia hat schon in sehr vielen Ländern gelebt und ist seit 8 Jahren in Deutschland. Sie arbeitet im Marketingbereich und setzt sich stark gegen die Diskriminierung von Frauen ein. Simone ist seit über 20 Jahren in Deutschland, Mutter von 3 Kindern und arbeitete viele Jahre in einer Führungsposition, bevor sie sich im Bereich Persönlichkeitsentwicklung weitergebildet hat und das SDS Institut gründete.
Die Idee zur Gründung ihres Instituts (September 2023) entstand aus der Erkenntnis heraus, dass es noch immer große Probleme bei der Inklusion von BIPoC-Frauen und Mädchen in unserer Gesellschaft gibt. Es geht Simone um die Entwicklung von gezielten Projekten, einer gewaltfreien Kommunikation und gegen jede Form von Rassismus. Sie möchte Frauen und Mädchen stärken und ihnen einen Raum geben, sich zu entfalten und zu entwickeln. Dazu wird es in Zukunft verschiedene Vorträge und Workshops geben und sehr viel Öffentlichkeitsarbeit. Ein wichtiges Element ihrer Arbeit betrifft das Selbstwertgefühl und das Selbstbewusstsein der Frauen. Es geht um den eigenen Körper und die Zufriedenheit mit sich. Wenn die Frauen ihre eigene
Balance gefunden haben und zu sich und ihrem Körper stehen, fällt es ihnen deutlich leichter, sich aus dem eigenen Raum zu bewegen und in die Gesellschaft zu integrieren. Dazu gehört auch die Rhetorik und sichere Deutschkenntnisse, um in den Austausch und Dialog gehen zu können. Doch Integration ist keine Einbahnstraße, wo es nur eine Richtung gibt. Die Bewegung ist von beiden Seiten nötig und besonders die Gesellschaft zeigt noch immer Verunsicherung bis hin zu Rassismus gegenüber BIPoC-Menschen. An dieser Stelle braucht es mehr Offenheit und eine andere Form der Integration, um Menschen mit einer anderen Hautfarbe oder Kultur in unserer Gesellschaft ohne Vorurteile und Zweifel aufzunehmen.
Simone, Rita und Ligia haben die Erfahrung gemacht, dass weiße Menschen die Probleme und Schwierigkeiten von BIPoC-Menschen oft ignorieren und nicht bereit sind, eine andere Perspektive einzunehmen. Dabei ist der Austausch so wichtig und die Grundlage ihrer Arbeit. Rassismus ist ein großes und leider wachsendes Problem in unserer Gesellschaft. Dies betrifft nicht nur Deutschland alleine, sondern ist weltweit zu beobachten. Daher braucht es viele Menschen und Institutionen, wie das SDS Institut, um die Gesellschaft zu verbinden und ein respektvolles Miteinander zu ermöglichen. Die Menschen müssen für das Thema Rassismus sensibilisiert werden und dazu gehört ganz viel Aufklärungsarbeit. Dabei möchte das Institut in München und Umgebung einen ganz großen Anteil leisten.
Immer wieder stellen die drei Frauen fest, dass zwischen Migrant*innen unterschieden wird und es große Vorurteile gibt. Besonders in Zeiten des Kriegs in der Ukraine war diese Unterscheidung sehr deutlich. Während die vielen Frauen mit ihren Kindern aus der Ukraine sehr herzlich und hilfsbereit in
Deutschland aufgenommen wurden, ist bei BIPoC-Frauen eine große Distanz und Zurückhaltung zu spüren. Im täglichen Leben fallen die BIPoC-Menschen durch ihre Hautfarbe auf und ihr Erscheinungsbild sticht aus der breiten Masse heraus. Sie werden im Vergleich zu anderen Migrant*innen (wie z.B. aus der Ukraine) immer sofort als Fremde erkannt und gesehen. Aus diesem Grund ist ein selbstsicheres Auftreten, aber gleichzeitig ein offenes und tolerantes Miteinander für BIPoC-Menschen so wichtig. Sie können sich nicht verstecken und sind zu jeder Zeit sichtbar. Es ist unsere Aufgabe als Gesellschaft, Rassismus zu beenden und alle Menschen zu integrieren und sie als einen Teil unseres Kollektivs zu sehen. Nicht mehr die Unterschiede zu sehen, sondern die Einzigartigkeit als große Chance für mehr Vielfalt und unterschiedliche Perspektiven und Sichtweisen, die uns als Gesellschaft wachsen lassen. Das sollte unser Ziel sein.
Wer gerne mehr über die Arbeit von Simone, Rita und Ligia im SDS Institut erfahren möchte, sollte unbedingt ihre Website besuchen: sdsinstitut.de