Sandra Schwendener

Quelle: Sandra Schwendener

Die 44-jährige Sandra wohnt mit ihrer Familie in der Schweiz und ist Psychologin. Nach dem Abitur entschied sie sich zuerst für eine Ausbildung zur Ergotherapeutin und arbeitete danach in einer Psychiatrie. Mit 30 Jahren begann sie noch einmal ein Studium der Psychologie und wurde im letzten Semester schwanger. Von Anfang an war es Sandra und ihrem Mann sehr wichtig, die Betreuung und Erziehung der Tochter gemeinsam und gleichberechtigt aufzuteilen. Sie reduzierten beide ihre Arbeitszeit und mit 8 Monaten besuchte ihre Tochter für einen Tag in der Woche die
Kindertagesstätte. Als Familie fanden sie einen guten und sinnvollen Weg, die Betreuungszeit der Tochter in der Kita langsam zu steigern und die eigene Arbeitszeit anzupassen. Inzwischen ist ihre Tochter 8 Jahre alt und Sandra arbeitet 90 % und ihr Mann 60 %. Diese flexible und auf die persönlichen Bedürfnisse ausgerichtete Aufteilung ist für sie als Familie perfekt und hat sich sehr bewährt.

Seit 6 Jahren arbeitet Sandra bei einer Schweizer Krankenversicherung. Vor 1,5 Jahren wechselte sie mit „nur“ 60 % Arbeitszeit in eine Führungsposition. Dies wurde von der Geschäftsführung sehr kritisch gesehen, da auch in der Schweiz immer noch die ständige Anwesenheit einer Führungskraft weit verbreitet ist. Aber Sandra wusste genau, dass sie sich auf ihr Team verlassen konnte und eine gute Planung und Organisation die Chance bietet, auch in einer Führungsposition in Teilzeit arbeiten zu können, ohne die Leistung des Teams zu verschlechtern. Die bisherige Erfahrung bestätigt sie darin und sie freut sich, dass sie mit ihrem Beispiel zeigen konnte, dass neue flexiblere Wege in der Arbeitswelt ein echter Gewinn sein und zu einer deutlichen Entlastung von Eltern führen können.

Quelle: Sandra Schwendener

Neben ihrer Festanstellung bei der Krankenversicherung hat sich Sandra zusätzlich selbstständig gemacht. Als studierte Psychologin und Mutter kennt sie den Druck, unter dem Eltern und vor allem die Mütter in der heutigen Zeit stehen und welche psychischen Auswirkungen dies haben kann. Sie entwickelte ein Coaching Programm und zeigt den interessierten Müttern (Väter sind natürlich auch herzlich willkommen!) hilfreiche Methoden, wie sie energievoller und entspannter werden können. Sie sollen gelassener mit den täglichen Herausforderungen umgehen. Außerdem unterstützt Sandra Mütter im 1:1 Coaching und bietet immer wieder Workshops an. Sowohl online, als auch vor Ort in Zürich.

Wenn Sandra an das Thema Gleichstellung denkt, sieht sie immer wieder eine große Überlastung bei vielen Frauen. Besonders Mütter fallen immer wieder in alte Rollenmuster und lasten sich alleine zu viel Arbeit und Verantwortung auf. Oft genug sind es Kleinigkeiten, die schon eine deutliche Entlastung herbeiführen. Aber nicht nur die Frauen selber können und sollen ihr eigenes Verhalten überdenken, sondern auch die Gesellschaft. Der Druck und die Erwartungshaltung von außen sind oft sehr groß und leider haben auch manche Männer falsche Erwartungen an Frauen und ihre Rolle als Mutter. Es braucht viel Selbstbewusstsein vonseiten der Frauen und eine gesunde Selbstfürsorge. Mehr Offenheit für unterschiedliche Lebensformen würde Sandra sich für die Frauen wünschen. Aber auch unter den Frauen selbst herrscht manchmal zu wenig Toleranz für unterschiedliche Vereinbarkeitsmodelle von Familie und Beruf. Die Verantwortung für die oft unsichtbare Denk- und Planungsarbeit (Mental Load) sollte in einer Partnerschaft auf beide Schultern gleichmäßig verteilt werden.

Wenn ihr mehr über die Arbeit von Sandra erfahren möchtet, dann besucht gerne ihre Webseite unter:  mama-care.ch