Nadine ist 44 Jahre alt und wohnt mit ihrer Familie in Ostfriesland. Dort betreibt sie ihr eigenes Unternehmen NLH Onkologische Bewegungs- und Körpertherapie. Nadine hat nach ihrem Abitur eine kaufmännische Ausbildung gemacht und nebenberuflich ein Studium in Marketing und Vertrieb belegt. Nach einer langjährigen Tätigkeit im Personalmanagement führte sie ihr Weg 2017 in den hohen Norden, wo sie ein Studium zur Sporttherapeutin mit Schwerpunkt Rehabilitation absolvierte und seitdem freiberuflich tätig ist. Im Augenblick studiert Nadine zusätzlich noch Psychologie und wird dieses Studium im nächsten Jahr mit dem Master abschließen.

2011 kam ihr Sohn mit einigen gesundheitlichen Problemen auf die Welt. Für die Familie begann eine schwierige Zeit, denn sie fanden nicht die nötige Unterstützung von Behörden und Versicherungen, die sie dringend benötigt hätten. Das familiäre Umfeld war überfordert, der Freundeskreis zog sich aus Unsicherheit zurück und es fehlte oft an den nötigen strukturellen Bedingungen, wie z.B. einen passenden Kitaplatz mit einer Inklusionskraft. Das alles zerrte an den Kräften von Nadine und ihrem Mann, die gemeinsam viel für ihre Familie kämpfen mussten und so entschlossen sie sich schließlich für einen Umzug. Raus aus dem städtischen Leben in NRW und aufs Land nach Ostfriesland. Für ihren Sohn war dieser Umzug die beste Entscheidung.

Aufgrund ihrer eigenen Erfahrungen mit einem kranken Kind gründete Nadine einen ehrenamtlichen Verein für traumatisierte Kinder, die mit unterschiedlichen Therapieangeboten Kinder, Jugendliche und deren Familie schnelle und niedrigschwellige Hilfsangebote zur Verfügung stellen. 2023 begann sie eine Fortbildung im psychoonkologischen Bereich, da auch Nadine durch eine familiäre Vorbelastung immer wieder mit dieser Krankheit konfrontiert wurde. So entstand auch die Idee zu ihrem Unternehmen, welches nach einer Therapie und Rehabilitation ansetzt. Gerade nach einer
Krebsdiagnose durchlaufen die Patient*innen einen festen Weg aus unterschiedlichen Therapien und Behandlungen. Aber nach diesen Behandlungen fallen die betroffenen Menschen oft in eine Art „Loch“ und sind allein mit ihren Erfahrungen und den Ängsten. Nadine möchte diesen Menschen individuelle Hilfe bieten, ihnen die Angst nehmen, aufklären und zusammen mit den Angehörigen Mut und neue Perspektiven geben. Mit ihrer psychoonkologischen Beratung und den Onko-Retreats bietet Nadine einen ganzheitlichen Ansatz an, der in der Medizin leider immer noch zu wenig Beachtung findet.

Für Nadine ist die Sichtbarkeit und eine gute Information über solche Genesungsprogramme sehr wichtig. Gerade die Nachsorge nach einer Krebserkrankung wird vom Gesundheitssystem sehr stiefmütterlich behandelt. Genauso die Kommunikation mit den Angehörigen. Ziel sollte es sein, als gemeinsames Team aus Gesundheitspersonal, Patient*in und Angehörigen die beste Nachsorge zu unterstützen und dabei auch so wichtige Dinge wie die Psyche, aber auch finanzielle Sorgen nicht zu vergessen. Dabei sollte jede(r) Patient*in gleichberechtigt behandelt werden, egal welcher Herkunft, Alter oder auch Krebsart. Jede(r) Patient*in muss an seinem persönlichen Punkt abgeholt werden, die Berührungsängste genommen und die Fülle an Informationen gesichtet werden.

Wenn Nadine an das Thema Gleichstellung denkt, dann hat sie in ihrer freiberuflichen Tätigkeit keine Probleme oder Nachteile als Frau. Aber in ihrer früheren Tätigkeit in einer männerdominierten Branche wurde sie öfter auf eine einfache Tätigkeit reduziert. Inzwischen gibt es zum Glück immer mehr Frauen in Führungspositionen und gerade junge Unternehmen legen sehr viel Wert auf Gleichstellung. Für Nadine ist ihre freiberufliche Tätigkeit optimal, um Familie und Beruf vereinbaren zu können.

Wenn ihr gerne mehr über Nadine und ihre Arbeit erfahren möchtet, dann schaut gerne auf ihrer Webseite vorbei: onko-retreats.de