Maika ist 44 Jahre alt und arbeitet und lebt dort, wo andere Menschen Urlaub machen. Ihr Herz gehört dem afrikanischen Kontinent und aus diesem Grund gründete sie vor einigen Jahren Miss Guided Safaris. Sie ist eine der wenigen qualifizierten weiblichen Safari Guides in Botswana. Nach der Schule studierte Maika zunächst Pädagogik und Psychologie und war im Vertrieb tätig. Nach einer zusätzlichen Ausbildung zur Kommunikationstrainerin führte sie ihr Weg zur Kulturforschung und dem interkulturellen Training. Schließlich arbeitete Maika als Businesscoach für DAX-Unternehmen und betreute dabei die überwiegend männlichen Führungskräfte. Diese Zeit hat ihr besonders tiefe Einblicke in die Führungsdiversität von weiblichen und männlichen Führungskräften erlaubt und deutlich gemacht, worauf die primär männlichen Kollegen ihre Arbeit fokussieren und die Kommunikationsprozesse mehrheitlich gestalten. Sie reiste beruflich viel durch Europa und die USA. Das Coaching war sehr vielseitig und breit aufgestellt und beinhaltete vornehmlich die beruflichen Herausforderungen und Themen der Kund*innen. Dabei wurden oft auch persönliche Emotionen und private Werte aufgedeckt, die wesentliche Treiber der Führungsarbeit sind.

Der Beruf machte Maika unheimlich viel Spaß und sie hat gerne in diesem Bereich gearbeitet, aber das System war nicht gesund für sie. Eine ständige Erreichbarkeit, viel Flexibilität und die Bereitschaft zum Reisen erzeugten immer mehr Druck, der auf ihr lastete. Ein Autounfall auf dem Weg zum Flughafen brachte schließlich den Wendepunkt und sie reflektierte ihr Leben und erkannte, dass sie sich bereits in einem beginnenden Burnout befand. Es begann ein halbes Jahr Auszeit, in dem sie sich Hilfe nahm und neu orientierte. In diesem Prozess der Erneuerung erkannte Maika schließlich, dass ihre Liebe zu Afrika der Schlüssel für ihren persönlichen Neuanfang war. Sie wollte noch einmal von vorne beginnen und absolvierte eine erste Safari Guide Ausbildung im Okavango-Delta, bei der sie auf weitere Frauen traf, die ebenfalls eine solche Fortbildung besuchten. Es folgte eine zweite Guide Ausbildung und eine große Veränderung in ihrem Leben. Sie verkaufte alles in Deutschland, vermietete ihre Wohnung unter und trennte sich von ihrem Partner. Dabei spürte sie jedoch keine Wehmut, sondern eine große Erleichterung und ganz viel positive Energie für den Neustart.

Ihre Leidenschaft für Afrika, die vielseitigen Kulturen mir ihren Menschen, die Wildnis und Weite entdeckte sie vor mehr als 20 Jahren. Ein halbes Jahr reiste Maika durch das südliche Afrika und kehrte seit dieser Zeit immer wieder in die abgelegensten Winkel und zu den Menschen des magischen Kontinents zurück. Dort lernt man wieder zu sich selber zu finden und etwas wird in einem Menschen geweckt, was in unserer hektischen westlichen Welt für uns verborgen bleibt. Mit den abgeschlossenen Kursen und den notwendigen Scheinen war es Maika möglich, selbstständig Safari Touren anzubieten. Bei der Gründung von Miss Guided Safaris entschied sie sich ganz bewusst für Frauen als Zielgruppe. Unter sich agieren sie völlig befreit und authentisch, übernehmen wie selbstverständlich traditionell männliche Aufgaben wie z.B. Feuer machen oder steckengebliebene Autos abschleppen. Die Frauen sollen sich ausprobieren, unbekannte Aufgaben als Herausforderung annehmen und ihre verborgenen Fähigkeiten entdecken. Maika hat die Erfahrung gemacht, dass in gemischten Gruppen die Teilnehmer*innen meist traditionellen Rollenmustern folgen. Aus diesem Abenteuer gehen die Frauen stark und mutig hervor. Sie können sich voll entfalten und in einem geschützten Rahmen ohne Beurteilung und Vorurteile bewegen. Dies geht in einer homogenen Gruppe deutlich einfacher. Für Maika liegt der Fokus auf dem Erleben und die Freiheit. Die Safaris werden nicht minutiös durchgetaktet, sondern es bleibt genug Raum für Spontanität und Zwanglosigkeit, damit die Frauen ohne Druck die afrikanische Welt erleben können.

Maika lebt inzwischen in zwei Welten. Die meiste Zeit des Jahres verbringt sie in Botswana, aber ihre Wohnung in Berlin gibt ihr immer wieder die Möglichkeit für eine kurze Zeit nach Deutschland zurückzukommen. Wenn sie an die Gleichstellung von Frauen und Männer in Afrika denkt, so sind in ihrer Branche unter 5 % der Guides Frauen. Allerdings mit steigender Tendenz. Der Kontakt mit anderen männlichen Guides funktioniert sehr gut und sie öffnen sich immer mehr für eine Welt der Gleichberechtigung. Für ihre eigenen Safaris ist Maika für die Zukunft eine Gleichstellung wichtig und sie würde gerne noch einmal gemischte Touren anbieten, in denen die Teilnehmer*innen bewusst die alten Rollenklischees ablegen und Männer erfahren, dass sie von neuen Erfahrungen und weg von Stereotypen einen großen Mehrgewinn für sich erzielen können.

Wenn ihr nun mehr über Maika und ihre Arbeit und Reisen in Afrika erfahren möchtet, dann schaut
gerne bei ihr auf der Webseite vorbei: missguidedsafaris.com