Frauen bewegen sich, so scheint es jedenfalls, in einem sichtbaren und einem unsichtbaren Bereich. Sei es in den Medien, in den Unternehmen oder in der Gesellschaft. Der Feminismus, die Gleichstellung oder auch die Frauenquote sind allgegenwärtig und führen schnell zu Diskussionen in der Öffentlichkeit. Doch der größere Bereich im Leben einer Frau bleibt oft fast unsichtbar. Hier sind es besonders die Mütter, die scheinbar still und lautlos sich ihrem Schicksal ergeben haben und jeden Tag aufs Neue mit der schwierigen Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu kämpfen haben, zusammen mit ihren Kindern und den Erzieher*innen unter den Defiziten im Betreuungsbereich leiden, die ganze Verantwortung auf ihren Schultern tragen und sich immer wieder mit einem veralteten Rollenmuster konfrontiert sehen, welches nur einer Mutter die Kompetenz und die Aufgabe erteilt, sich um Kinder und Haushalt zu kümmern. Je tiefer wir in den unsichtbaren Bereich abtauchen, umso dunkler und gefährlicher wird es für Frauen. Antifeminismus und die Gewalt an Frauen, bis hin zum Femizid, sind keine Einzelfälle und gehören in die Öffentlichkeit. Hier ist mehr Sichtbarkeit gefragt, ganz viel Aufklärung und eine stärkere Sensibilität in unserer Gesellschaft.
Wie können wir den unsichtbaren Bereich sichtbar machen?
Indem wir reden, schreiben, miteinander diskutieren und zuhören. Wir brauchen ein stärkeres Verständnis für die unsichtbaren Seiten von Frauen, benötigen die Solidarität und Unterstützung von Männern und sollten nicht müde werden, uns immer wieder für die Rechte und Schwierigkeiten von Frauen einzusetzen.