Antifeminismus und Weltfrauentag

Bildquelle: Gerd Altmann auf Pixabay

Am 08. März ist Weltfrauentag! Dieses besondere Datum steht für Frauenrechte und Gleichberechtigung. Während meiner Recherchen für einen Beitrag zum Weltfrauentag für Femoana, bin ich auf eine Studie der Universität Leipzig aufmerksam geworden. Es geht um die Leipziger Autoritarismus Studien, die es seit 2002 mit einem zweijährigen Rhythmus an neuen Erhebungen gibt. Ein Teil dieser Studien beschäftigt sich mit dem Thema Antifeminismus und Geschlechterdemokratie. Dabei wird u.a. über die frauenfeindliche Entscheidung des Supreme Court in den USA zum Thema Abtreibungsrecht berichtet und seine schwerwiegenden Folgen für Frauen und ihre persönlichen Rechte. Ein absoluter Skandal, der deutlich zeigt, wie stark die Macht einer kleinen rechten Minderheit sein kann. In der Studie wird jedoch schnell deutlich, dass der Antifeminismus nicht nur auf die USA beschränkt ist, sondern ein globales Problem darstellt und eine echte Gefahr für die Demokratie.

Männliche Dominanz und Macht sind die Grundlage für den Antifeminismus! Jede Emanzipation der Frauen führt zum Verlust dieses männlichen Fundamentes und der Offenlegung eigener Differenzen und Abhängigkeiten in den Fantasien von Männern. Natürlich muss an dieser Stelle ganz klar gesagt werden, dass diese Muster und extremen Einstellungen zum Glück bei den meisten Männern nicht vorhanden sind. Aber es gibt sie und leider wächst diese Minderheit an Männern, radikalisiert sich und ihr frauenfeindliches Weltbild wird immer ausgeprägter. Dabei geht es dieser Gruppe um alte traditionelle Rollenbilder und einer Schwächung der Frauen, um die eigene Männlichkeit und Überlegenheit zu stärken. Dies wird besonders von einer Partei hier in Deutschland laut gefordert und stellt nicht nur eine Bedrohung für die Frauenrechte, sondern auch die Demokratie dar. Eine sehr ernste und nicht zu unterschätzende Gefahr.

Die Zahlen der Studie sprechen eine bedrückende Sprache. Im Vergleich zwischen der Untersuchung 2020 und 2022 stieg die Zahl der antifeministischen Denkweise von 19 % auf 25 %. Dies beinhaltet z.B. das traditionelle Frauenbild, wonach eine Frau sich alleine um die Kindererziehung und den Haushalt zu kümmern hat, während ihr Mann arbeitet und sie in Abhängigkeit von ihm leben soll. Das es in unserer heutigen Welt wirklich Menschen gibt, die sich diese veralteten Traditionen wieder zurückwünschen ist sehr erschreckend. Besonders interessant dabei ist die Zusammensetzung dieser Stimmen aus dem Jahr 2022. Dabei hatten 33 % der befragten Männer eine frauenfeindliche Haltung, aber erstaunlicherweise auch 19 % der Frauen. Der Unterschied war ausgeprägter, je älter die Befragten waren (16-64 Jahre 24 % und Ü65 32 %). Ein besonderer Parameter dieser Untersuchung lag in der persönlichen Bildung der Befragten. Lag diese höher, konnten weniger frauenfeindliche Ansätze erkannt werden (17 %), als mit niedrigerer Bildung (36%).

Damit zeigt sich deutlich, dass wir noch sehr lange für die Rechte von Frauen kämpfen müssen, aber auch wie gefährlich diese Denkweisen für unsere demokratischen Grundsätze sind. Es braucht noch mehr Aufklärung in der Bevölkerung und eine deutliche Sichtbarkeit von Frauen, überall dort, wo Männer dominieren und ihre fanatischen und gefährlichen Weltbilder entwickeln. Frauen sind die Zukunft und der Schlüssel zu einer stabileren und friedlicheren Welt!

Link zur Studie: https://www.efbi.de/leipziger-autoritarismus-studien-oliver-decker.html