Gender Planning – Wie eine bessere Stadtplanung die Gleichstellung fördern kann

Quelle: Hardeep Singh (Pexels)

Die Planung von Städten ist sehr komplex. Es gilt die Bedürfnisse und Wünsche einer Vielzahl an Menschen zu berücksichtigen und umzusetzen. Bei der Planung sollten möglichst viele Blickwinkel und Meinungen gehört werden.

In der Vergangenheit war die Planung von Städten jedoch überwiegend in männlicher Hand. Dies führte dazu, dass Städte aus rein männlicher Perspektive geplant und gebaut wurden. Warum fehlende Diversität bei der Weiterentwicklung von Städten ein großes Problem darstellt, zeigt sich an den folgenden Punkten:

➡ Plan international hat 2020 in einer Befragung mit knapp 1000 Teilnehmerinnen festgestellt, dass es in Städten kaum Plätze gibt, wo sich Mädchen und Frauen wirklich sicher fühlen. Dies liegt u.a. an schlecht beleuchteten Orten, einsamen Gegenden und zu wenig Hilfsmöglichkeiten für den Notfall
➡ Besonders Frauen, Familien mit kleinen Kindern und Menschen mit Behinderungen werden beim Thema öffentliche Toiletten diskriminiert. Es fehlt an barrierefreien, kostenlosen und sauberen Toiletten.
➡ nach dem Inklusionsbarometers Mobilität trauen sich 34 % der Menschen mit Beeinträchtigung manchmal nicht zu alleine unterwegs zu sein, weil die Barrierefreiheit nicht gegeben ist (2022). Diese Zahlen betreffen Menschen mit einem Rollstuhl oder eingeschränkter Mobilität, aber auch Familien mit einem Kinderwagen sind davon betroffen
➡ laut IW-Kurzbericht Nr. 65 vom 01.09.24 benötigen Kinder unter 10 Jahren je nach Wohnort zwischen 20-80 Minuten, bis sie einen Kinderspielplatz erreicht haben.
➡ ähnlich sieht die Situation von Jugendlichen aus. Immer stärker werden Jugendliche aus den öffentlichen Räumen verdrängt und ihre Bedürfnisse nicht ernstgenommen. Es fehlen entsprechende Orte und Räumlichkeiten, wie z.B. Jugendtreff, Skaterbahn o.ä.
➡ mit Blick auf den Klimawandel müssen Städte sich wandeln. Dazu gehören mehr Pflanzen, öffentliche Trinkwasserspender und mehr Sitzgelegenheiten im Schatten

Gender Planning benötigt viel mehr verschiedene Sichtweisen und Diversität in den entsprechenden Gremien. Eine Stadt ist für alle da und sollte unterschiedliche Lebenssituationen und Interessen von Menschen berücksichtigen. Eine geschlechtersensible Stadtplanung trägt somit auch zu einer besseren Gleichstellung bei.