Solidarität unter Frauen

„Es gibt Frauen, die sind/waren schon immer für Frauen. Frauen müssen lernen, solche Frauen zu erkennen. Frauen müssen auch lernen zu erkennen, wer ihre Freundinnen sind.“

Janice Raymond (amerikanische Sozialwissenschaftlerin)

Quelle: Polina Kovaleva by Pexels

Der Schlüssel zur Gleichberechtigung liegt in der Solidarität von Frauen. Doch wer kennt sie nicht, die berühmte „Stutenbissigkeit“? Man findet dieses Phänomen in der Arbeitswelt, aber auch im privaten Umfeld. Natürlich sind es überwiegend die Ausnahmen, wenn Frauen eine andere Frau zur Feindin erklärt, doch schaden genau solche Arten von bissigen Kommentaren, Neid und Sticheleien nicht nur den einzelnen Frauen, sondern auch der Gleichberechtigung. Für mehr Sichtbarkeit und Wahrnehmung in der männerdominierten Arbeitswelt braucht es die gegenseitige Unterstützung und Zusammenarbeit von Frauen.

Übrigens findet sich die fehlende Solidarität nicht nur in der Arbeitswelt, sondern auch im privaten Bereich. Ein gutes Beispiel betrifft die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Hier sind es häufig andere Mütter, die sich ungefragt einmischen und auf passiv-aggressive Art andere berufstätige Mütter diffamieren. Egal wie lange eine Frau bei ihrem Kind zuhause bleibt oder wie schnell sie wieder arbeitet, die Kritik ist vorprogrammiert.

Sind nun alle Frauen neidisch und zickig? Natürlich nicht! Gerade die hohe empathische Gabe, ihre Friedfertigkeit und Teamfähigkeit zeichnen Frauen aus. Doch nutzen sie z.T. diese Möglichkeit nicht, um sich gegenseitig zu unterstützen und so gemeinsam für mehr Chancen und Rechte ihres eigenen Geschlechts zu kämpfen. Der Psychologe Noam Shpancer hat sich mit der fehlenden Solidarität von Frauen beschäftigt und stellte dabei fest, dass Konfrontationen bei Frauen, im Gegensatz zu Männern, selten auf der körperlichen Ebene ablaufen. Frauen neigen dazu, ihre Attraktivität und Jugendlichkeit immer wieder neu zu überdenken und zu präsentieren. Andere Frauen werden dadurch schnell als „Rivalinnen“ angesehen und sollen klein gehalten werden. Dieses Verhalten ist im Grunde als Kompliment zu werten ist.

Würden diese Frauen die Energie ihrer Urinstinkte nutzen und sich mit der Konkurrentin verbünden, könnten Frauen viel mehr erreichen. Diese Schwäche würde zu einer Stärke und von der gegenseitigen Unterstützung im Beruf und Privaten könnten alle Frauen profitieren. Durch Alleingänge machen sich Frauen das Leben unnötig schwer und verbauen sich die Chance einer gerechten, gleichberechtigten Welt.