Rebekka Drüppel

Quelle: Rebekka Drüppel

Rebekka ist 35 Jahre alt und lebt zusammen mit ihrem Mann und den beiden Kindern in Leipzig. Dort ist sie in Teilzeit in der Präventionsarbeit gegen sexuelle Gewalt tätig und hat ihr eigenes Unternehmen Mamafleur gegründet, in dem sie als Doula und im Bereich Hypnobirthing Müttern zur Seite steht und sie unterstützt. Ursprünglich kommt sie aus Bayern und aus einer kreativen Hippiefamilie, wie Rebekka schmunzelnd erzählt. Ihre Mutter war Musikerin und so führte sie ihr eigener Weg schon sehr früh zum Tanzen. Neben ihrem Studium in Kulturpädagogik und Kulturwissenschaften hat Rebekka auch eine Tanzausbildung absolviert. Bis zur Geburt ihres ersten Kindes war das Tanzen ein großer Bestandteil in ihrem Leben. Durch die eigenen Schwangerschaften und Geburten entdeckte sie die Arbeit als Doula und gründete schließlich ihr Unternehmen Mamafleur, in dem sie u.a. die Betreuung von Müttern in der Wochenbettzeit anbietet, Hypnobirthing und verschiedene Kurse für Frauen.

In Teilzeit arbeitet Rebekka in der Präventionsarbeit im Bereich sexuelle Gewalt. Die Macht an Kindern ist groß und muss immer wieder reflektiert werden. Sexualität ist ein Machtinstrument gegen Kinder und Frauen. Überraschenderweise sind nur in wenigen Fällen pädophile Menschen die Täter. Meistens spielt Macht und deren Ausübung die entscheidende Rolle. Es ist ein schleichender Prozess, in dem das System und die Opfer ausgecheckt und Hürden genommen werden. Das können obszöne Bilder sein oder der berühmte „Ausrutscher mit der Hand“. Immer stärker wird das Umfeld vernebelt und gleichzeitig die Beziehung zum Täter gefestigt und eine Abhängigkeit gefördert (z.B. im Sport durch einen Trainer). Rebekka arbeitet nicht direkt mit den Opfern, sondern schult Vereine, die als sicherer Zufluchtsort für Kinder und Jugendliche dienen. Die Erfahrungen in ihrem Beruf sensibilisieren auch im eigenen Privatleben und dies stellt Rebekka besonders an ihren eigenen Kindern fest. Der Schutz, aber auch die Aufklärung sind ihr sehr wichtig.

Ihre Selbstständigkeit als Doula bei Mamafleur ist ein guter Ausgleich zu ihrem Beruf in der Prävention und erfüllt sie sehr. Ihre eigenen Erfahrungen mit dem Wochenbett waren sehr negativ. Nach der Geburt ihrer ersten Tochter musste diese auf die Intensivstation und Rebekka fühlte sich oft alleingelassen mit der schwierigen Situation und der großen Sorge um das eigene Baby. Für sie ist die Arbeit als Doula eine Herzensangelegenheit und sie möchte andere Mütter in der ersten Zeit nach einer Geburt, aber auch nach einer Abtreibung unterstützen und für sie da sein. Gerade bei Abtreibungen leben viele Frauen aus Angst vor Stigmatisierung zurückgezogen und können ihre Sorgen und Wünsche nicht äußern.

Wenn Rebekka an die Gleichstellung von Frauen in der heutigen Zeit denkt, dann fällt ihr ein besonderes Beispiel ein. Wenn, z.B. ein Kind krank ist und früher aus der Kita oder der Schule abgeholt werden muss. In der Regel sind es immer noch die Mütter, die bei Problemen angerufen werden. Ihr eigener Mann wurde für seine Elternzeit gesellschaftlich beglückwünscht, während die Elternzeit bei Rebekka als selbstverständlich angesehen wurde. Eine partnerschaftliche Betreuung und Unterstützung bei der Care- und Erziehungsarbeit sollte völlig normal sein und darin sieht Rebekka noch viel Bedarf für einen Wandel. Sie möchte ihre beiden Töchter zu selbstbewussten Frauen erziehen, die sich nicht klein machen und mutig mit eigener Stimme in die Welt gehen sollen. Sie möchte ein Vorbild für ihre Kinder sein und ihnen zeigen, dass alle Meinungen, egal ob Frau oder Mann, wichtig sind und gehört werden sollten.

Wenn ihr gerne mehr über Rebekka und ihre Arbeit erfahren möchtet, dann schaut gerne einmal auf ihrer Webseite vorbei: mamafleur.de