Nina ist 26 Jahre alt und wohnt in Düsseldorf, wo sie als selbstständige Tischlermeisterin arbeitet. Nach dem Abitur wollte sie ursprünglich Innenarchitektur studieren, entschied sich dann aber doch für eine praktische Ausbildung als Tischlerin. Ihr Jahrgang war deutlich von Männern dominiert (nur 4 Frauen von insgesamt 20 Auszubildenden) und auch nach der Ausbildung sind Frauen in ihrer Berufsbranche sehr unterrepräsentiert.
Grundsätzlich ist das Tischlerhandwerk ein interessanter Beruf und kann von Frauen und Männern gleich gut ausgeübt werden. Natürlich kann der Alltag körperlich sehr fordernd sein (z.B. bei der Montage und anderen körperlich schweren Tätigkeiten) und es gibt durchaus Momente, in denen Frauen nicht so viel Kraft zur Verfügung haben, wie ihre männlichen Kollegen. Dies ist aber absolut kein Ausschlusskriterium für Frauen, diesen tollen Beruf zu ergreifen. In solchen Momenten hilft es mit den Kollegen zu reden und Aufgaben (wenn nötig) zu tauschen.
Nina arbeitet im eigenen Familienbetrieb ihres Vaters und möchte diesen in den nächsten Jahren auch übernehmen. Für beide eine tolle Möglichkeit, da sich ihr Vater langsam aus dem aktiven Geschäft herausnehmen, während sie immer mehr Verantwortung übernehmen kann. Als Frau kämpft sie noch immer mit veralteten Klischees im Handwerk. Manchmal kommt es vor, dass Kunden oder andere Gewerke sich eine Frau im Handwerk nicht vorstellen können und nach einem männlichen Kollegen fragen. Aber das ist zum Glück nicht die Regel!
Für Nina ist das Handwerk ein wundervoller Beruf, der sehr viel Kreativität und Kontakt mit vielen verschiedenen Menschen ermöglicht. Jeder Tag ist anders und abwechslungsreich (die Arbeit auf Montage oder in der Werkstatt, die vielen verschiedenen Materialien und Arbeitsschritte). Deshalb ist
es für sie auch nicht zu verstehen, warum Schulen sich kaum mit dem Thema Handwerk beschäftigen und der Fokus fast ausschließlich auf einem möglichen Studium liegt. Sie würde sich wünschen, wenn besonders im Rahmen des Kunstunterrichts ab den höheren Klassen mehr mit Holz oder Metall
gearbeitet und so das Interesse geweckt werden könnte.
Beim Thema Vereinbarkeit von Familie und Beruf hat sich in den letzten Jahren schon einiges verändert. Es gibt immer öfter die Möglichkeit von flexiblen oder angepassten Arbeitszeiten und neben der körperlichen Arbeit wird gerade das Tischlerhandwerk immer technischer und viele Schritte finden am Computer statt. Dies ermöglicht in Teilen auch ein Homeoffice für Eltern mit kleinen Kindern.
Mit 18 Jahren erfüllte sich Nina ihren großen Traum von einem eigenen Pferd. Für das Equipment benötigte sie entsprechende Aufbewahrungs-möglichkeiten (Spind), doch wirklich zufrieden war sie mit keiner, auf dem Markt verfügbaren Lösungen. So entstand die Idee und schließlich auch die Fertigung von ihrem ersten eigenen Spind. Andere Pferdebesitzer waren sofort begeistert von dem gut durchdachten und hochwertigen Schrank und wollten von Nina auch einen solchen angefertigt bekommen. Doch sollte noch etwas Zeit vergehen, bis Nina mit der Fertigung eines individuellen Spinds beginnen konnte.
Nach ihrer Meisterprüfung begann sie ein zusätzliches Studium und lernte Möbel mit verschiedenen Funktionen kennen. Dies brachte sie auf die Idee, ein modulares System für Pferdespinde zu entwickeln, welches es Pferdebesitzern ermöglicht, nach den eigenen Bedürfnissen und Wünschen einen Schrank für das Pferde- und Reitzubehör zu erstellen. Inzwischen stellt sie auch Turnierschränke und Sattelkammern nach Maß her. Seit 1 Jahr verkauft Nina mit großem Erfolg ihre individuellen Pferdespinde und war bereits als Ausstellerin auf einer Fachmesse vertreten.
Wenn ihr gerne mehr über Nina und ihren individuellen Produkte für Pferdebesitzer und Reiter erfahren möchtet, dann schaut unbedingt einmal auf ihrer Website vorbei: nina-nagel.de